Anreise zur Demo 10 Jahre Rojava in Berlin

Wann

Dienstag - 19.07.2022
16:30 Uhr  

Wo

Leipzig Hbf
Hauptbahnhof, Leipzig

Rollstuhlgerecht? Unbekannt
Details

Wir fahren gemeinsam von Leipzig aus zu der Demo in Berlin zum 10. Jubiläum der Rojava Revolution. Dies Demo startet um 19:30 in Berlin von S-Humboldthain. Damit wir rechtzeitig da sind, wollen wir uns um 16:30 am Hbf in Leipzig treffen und mit den Nahverkehr nach Berlin fahren. Kein Geld fürs Ticket? Kein Problem. Kommt trotzdem! Es wird für alle ein Ticket geben. Und wenn du schon ein 9 € Ticket für Juli hast, ist das alles was es für die Fahrt braucht.

Weil es schwer einzuschätzen ist, wie lange die Demonstration gehen wird und daher die Abreise schwerer zu planen ist, kann es hilfreich sein sich einen Schlafplatz in Berlin zu suchen oder ihr meldet euch auch deswegen bei uns per Mail und wir schauen, dass alle entspannt mitkommen und auch wieder zurückkommen können.

Folgt uns für allgemeine Infos zur aktuellen Lage auch auf unserem Telegram Kanal: @ t.me/s/riseup4rojavaleipzig

 

Demoaufruf vom Widerstandskomitee Berlin:

Nur noch wenige Tage liegen vor uns, bis die Revolution in Rojava, im Nord-Osten Syriens, ihr 10 jähriges Bestehen feiern wird und wir mit ihr: 10 Jahre liegt der 19. Juli zurück, an dem die Menschen in Kobanê das Militär des Baath-Regimes aus ihrer Stadt verdrängten und die Selbstverwaltung ausriefen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich damals diese Nachricht und andere Städte taten es gleich. Sie kippten die herrschenden Verhältnisse und vollzogen damit eine Revolution, die noch lange Zeit brauchen würde, bis ihre Tragweite in den entferntesten Teilen der Welt bekannt werden würde.

Rojava wurde in den darauf folgenden Jahren zu einem leuchtenden Beispiel des Freiheitskampfes. Im Nord-Osten Syriens begann sich nämlich ein alternatives politisches System zu etablieren und den Gang in die Praxis zu erproben. Aus der Gesellschaft heraus entstanden Rätestrukturen, die sich in Form von Kommunen organisierten. Zudem schlossen sich die Menschen in verschiedensten zivilgesellschaftlichen Strukturen zusammen. Frauen organisierten sich autonom, ebenso wie die Jugendlichen und die Mitglieder religiöser Minderheiten. So sind es aktuell nicht mehr nur kurdische Siedlungsgebiete, sondern mittlerweile auch mehrheitlich von Araber:innen besiedelte Gebiete, die Teil des Projektes sind.

Die Errungenschaften Rojavas und insbesondere der Frauenrevolution wurden in diesen Jahren gerade wegen ihres Erfolges massiv attackiert und auch heute sind sie mit großen Gefahren konfrontiert. War es vor wenigen Jahren insbesondere der Islamische Staat, welcher mit seiner femizidialen Politik die Gesellschaft in Nord-Ost-Syrien angriff, war es 2018 und 2019 die Türkei, erst mit Rückendeckung Russlands und folgend mit dem grünen Licht der Nato.
Einige Jahre mussten nach 2012 vergehen, bis die Nachricht der Revolution auf andere Kontinente drang und sich die Menschen der globalen Dimension der Revolution bewusst wurden. Heute können wir sagen, dass die Kurd:innen noch weit mehr Freund:innen als die Berge haben, denn die Revolution ist eine Nebelleuchte in der Düsternis der allgemeinen Depression und Hoffnungslosigkeit geworden. Internationalist:innen von überall wurden Teil der Revolution des 21. Jahrhunderts, verteidigten diese und wandern heute auf den Pfaden unserer gefallenen Genoss:innen Konstantin, Sara, Ceren, Ivana, Lorenzo, Michael, Jakob, Farid, Anna, Alina, Orhan, Günter, Rifat, Uta, Andrea und Anton gen Morgenrot.

Der Kapitalismus ist das Ende der Geschichte, das können wir bestätigen. Er ist das Ende jener Geschichte, die bei den Vereinten Nationen, in Washington, Paris, Brüssel oder Berlin geschrieben wird. Doch welchen Ausgang die reelle Geschichte, die Geschichte von Unterdrückung und von Widerstand dagegen nimmt, das steht noch nicht geschrieben. In Rojava wird die Idee eines demokratischen Sozialismus mit der Praxis konfrontiert und verwirklicht, denn, um es mit den Worten Abdullah Öcalans zu halten: „Auf den Sozialismus zu bestehen heißt auf das Mensch-Sein zu bestehen“.

Eben darum müssen wir kämpfen, vor allem gegen die eigene Hoffnungslosigkeit. Lasst uns die Guerilla in den Bergen und den Widerstand in den Ebenen grüßen, denn sie sind das Bollwerk gegen den türkischen Faschismus und Imperialismus. Lasst uns die vergangenen 10 Jahre der Revolution feiern und den kommenden Jahren mit Mut und Hoffnung ins Auge blicken.

Kommt am Dienstag den 19.07 mit uns auf die Straße!Hoch die internationale Solidarität!

 

Link zur Veranstaltung: https://kontrapolis.info/7515/

Kategorien: Diese Veranstaltung exportieren: