[abgesagt] Dialektik bei Marx // Eine Einführung von Christian Schmidt

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Update: Der Vortrag entfällt leider (erneut)

Die berühmtesten Bemerkungen zur Dialektik von Marx stammen aus einem Nachwort zur Neuauflage des ersten Bandes von Das Kapital. Die Dialektik sei die Methode, die er verwende, schreibt Marx dort, als er auf verschiedene Kritiken der ersten Auflage reagiert. Es handle sich aber weder um die hegelsche Dialektik, die auf dem Kopf gehe, weil bei Hegel Ideen die treibenden Kräfte hinter geschichtlichen Entwicklungen seien, noch handle es sich um einen Positivismus, der Rezepte für eine bessere Zukunft austüftele. Vielmehr sei seine Dialektik eine umgestülpte Variante der hegelschen und revolutionär, weil sie alle Gegebenheiten nicht als feststehend, sondern als in Bewegung begriffen analysiere. Allerdings findet sich im gesamten Werk von Marx keine ausführliche Erläuterung dieser revolutionären wissenschaftlichen Methode. Generationen von Marxist:innen haben deshalb versucht, das Geheimnis der marxschen Dialektik zu lüften: Wie ist eine revolutionäre Wissenschaft, wie ist eine revolutionäre Gesellschaftskritik möglich? Muss Hegel dazu vom Kopf auf die Füße gestellt werden oder seine Dialektik umgestülpt wie ein Handschuh? Und was würde das alles bedeuten? Der Vortrag erläutert anhand der marxschen Schriften zur Kritik der politischen Ökonomie und anhand seiner Auseinandersetzungen mit den Junghegelianern und Hegel das Wissenschaftsverständnis von Marx. Deutlich wird dabei, dass Dialektik für Marx eine Methode der Reflexion des eigenen Denkens und der eigenen Begriffe ist und nicht – wie vielfach behauptet – eine besondere philosophische Fähigkeit, einen Sachverhalt aus mehreren widerstreitenden Perspektiven zu betrachten oder gar, in Widersprüchen zu denken.