Die Nationalreligiöse Bewegung Israels – Entstehung, Entwicklung, Einfluss

Die Nationalreligiöse Bewegung Israels – Entstehung, Entwicklung, Einfluss

Wann

Donnerstag - 25.05.2023
19:00 - 21:00  

Wo

Ariowitsch-Haus
Hinrichsenstraße 14, Leipzig

Rollstuhlgerecht? Unbekannt
Details

Die grundsätzlichen Fragen zum Verhältnis von Religion und Staatlichkeit begleiteten zionistische Debatten schon von Anfang an. Die nationalreligiöse Bewegung, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand, stellt die Verbindung von Religion und modernem politischen Zionismus dar. Im Gegensatz zu vielen religiösen Juden sahen ihre Anhänger – vor allem die Anhänger von Rabbi Avraham Yitzhak HaCohen Kook, dem ersten Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde im Mandatsgebiet Palästina vor 1948 – die Entstehung eines jüdischen Staates, selbst eines säkularen, als einen Schritt in Gottes Plan an. Die Kookisten, die unter den Nationalreligiösen bei der Gestaltung der Politik gegenüber dem Westjordanland bei weitem den größten Einfluss haben, vertreten die Ansicht, dass die volle Erlösung erst dann eintreten wird, wenn das gesamte Volk Israel im Land Israel unter voller jüdischer Souveränität lebt. Der Siedlungsbau ist folglich ein wesentlicher Bestandteil ihres Projekts.

Als Netanjahu die Fraktion „HaTzionut HaDatit“ („Der religiöse Zionismus“) an der Regierungskoalition in Israel beteiligte, stellte dies für viele Beobachter eine Zäsur dar. Akteure, die vor zwanzig Jahren noch dem Rand der Gesellschaft angehörten, rückten damit in Ministerämter. Niemand verkörpert dies mehr als der neue Minister für Nationale Sicherheit: Ben Gvir. Seine rechtsextremen Positionen disqualifizieren ihn für einen großen Teil des israelischen Sicherheitsestablishments, seine Ernennung sorgte für einen Aufschrei und auch im religiösen Zionismus werden seine Positionen als extrem wahrgenommen.

Grund genug sich der heterogenen Nationalreligiösen Bewegung in Israel auseinanderzusetzen. Wie ist sie historisch entstanden, wie ist sie ideologisch aufgestellt und welchen Einfluss hat sie auf die Gegenwart des jüdischen Staates?

Yuval Rubovitch hat Geschichte und Politik an der Hebrew University in Jerusalem studiert und über Eduard Bernstein, Karl Kautsky und die Frage der jüdischen Nationalität promoviert. Er ist Lehrbeauftragter der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Augustana-Hochschule Neuendettelsau; Träger des Jakob-Talmon-Preises der Israelischen Akademie der Wissenschaften für Masterstudenten und lebt in Israel.

Link zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/161605803074676/?ref=newsfeed

Veranstaltende Gruppe: Junges Forum Deutsch-Israelische Gesellschaft Leipzig

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