Vortrag&Diskussion: Gendergerechtere Sprache vor Gericht

Wann

Donnerstag - 17.02.2022
19:00 - 20:30  

Wo

Frauenkultur Leipzig
Windscheidstr. 51, Leipzig, 04277

Rollstuhlgerecht? Unbekannt
Details

Debatte über eine gendergerechtere Sprache innerhalb der Rechtswissenschaft
Mit JANA PRASSE, Rechtsanwältin

Kritiker*innen lehnen die Forderungen nach gendergerechterer Sprache vor Gericht oftmals mit der Behauptung ab, diese führe nicht nur zu Verzögerungen im Prozessverlauf, sondern sei darüber hinaus eine Gefahr für das wichtigste Werkzeug von Jurist*innen – eine Gefahr für die klare Sprache. Bereits die These, dass es zu Zeitverzögerungen, beispielsweise bei der Erstellung der Anklageschrift oder polizeilicher Vernehmungsprotokolle, durch die Nutzung gendergerechterer Sprache komme, hält einer näheren Überprüfung nicht stand. Denn die Forderung nach einer gendergerechten Sprache hat nicht zur Folge, dass jede Person in jeder Situation geschlechtsneutral angesprochen werden soll. Und es ist diskriminierend, die eindeutige Zuordnung zu einem Geschlecht durch Sprache zu negieren. Wenn die Abfrage einmal erfolgt ist, hat die weitere Nutzung dieser konkreten Anredeform (inklusive Nutzung der korrespondierenden Pronomen) in den nachfolgenden Verfahrensstadien keinen zeitlichen Mehraufwand zur Folge. Die nachfolgenden Protokolle, Anklageschriften oder Urteile können entsprechend ausformuliert werden.

Nach dem Vortag können die Teilnehmer*innen mit Jana Prasse über deren Erfahrungen vor Gericht diskutieren und auch darüber, dass eine Auseinandersetzung mit der Thematik „Gendergerechte Sprache in der Rechtswissenschaft“ nicht nur notwendig, sondern unumgänglich ist.
Um Anmeldung wird gebeten unter hallo@frauenkultur-leipzig.de

Link zur Veranstaltung: https://www.frauenkultur-leipzig.de/programm/

Eintritt: 4,- | 2.- Euro ermäßigt

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