Zwischen Trennlinien, Barrieren und Übergangszonen: Entwicklungen in der interdisziplinären Grenzforschung

Zwischen Trennlinien, Barrieren und Übergangszonen: Entwicklungen in der interdisziplinären Grenzforschung

Wann

Montag - 15.04.2024
19:00 - 20:30  

Wo

Hörsaal 4
Universitätsstraße 3, 04109 Leipzig

Rollstuhlgerecht? Ja
Details

BORDER STRUGGLES (15.04.-01.07.)

Wer gibt Grenzen eigentlich das Recht zu existieren? Und was hat es für Konsequenzen, dass es sie gibt? Ab dem 15. April immer montags um 19 Uhr wollen wir diese Fragen zum Thema machen, mit Filmvorführungen und interdisziplinären Vorträgen von Akademiker*innen & Aktivist*innen. Die EU-Außengrenzen manifestieren sich nicht nur in den Lagern auf Lesbos oder im Mittelmeer, sie wirken auch weit darüber hinaus, bis nach Libyen und Niger. Innerhalb der EU sind Grenzen ebenso spürbar: An den Ländergrenzen, wie etwa zwischen Frankreich und Italien, und bis nach Sachsen und Leipzig hinein, in den Camps und Behörden. Über diese Wirkung von Grenzen wollen wir sprechen. „Border Struggle“ soll dabei aber nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch die Menschen zu Wort kommen lassen, die sich gegen die Auswirkungen von Grenzen organisieren – egal ob in Leipzig, Ventimiglia oder Agadez. 

Vortrag 15.04.

Maria Klessmann, Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION
Zwischen Trennlinien, Barrieren und Übergangszonen: Entwicklungen in der interdisziplinären Grenzforschung

Grenzen sind seit je her umstritten, werden hinterfragt, werden weniger wichtig, überwunden und dann wieder sehr zentral. Was aber meinen wir, wenn wir von Grenzen sprechen? Ist es vor allem die fortifizierte Form, die uns in den Sinn kommt und für Abschottung, Ausgrenzung, Ungleichheit und Gewalt steht? Oder sind es soziale Grenzen, die sich zwar auch an nationalstaatlichen Grenzen manifestieren, aber weit darüber hinaus wirksam werden?

Mauern, Zäune, Schlagbäume, Flüsse und Grenzhäuschen dienen der territorialen Markierung, der Einfassung eines staatlichen Souveräns. Dabei werden auch Währungen, Sprachen und Rechtssysteme an nationalstaatlichen Grenzen unterschieden oder laufen in einer Grenzzone ineinander. Grenzen sind nicht nur in ihrer materialen Form vielfältig, sie sind auch multiperspektivisch, da sie aus verschiedenen Perspektiven unterschiedlich erfahren und wirksam werden. In meinem Vortrag „Zwischen Trennlinien, Barrieren und Übergangszonen: Entwicklungen in der interdisziplinären Grenzforschung“ werfe ich einen Blick auf die Begriffsgeschichte der Grenze, auf die unterschiedlichen disziplinären „Ursprünge“ der Grenzforschung und auf zentrale Konzepte und Ideen, die in der heutigen Grenzforschung diskutiert und angewendet werden und die Komplexität von Grenzen zu erfassen suchen.

Veranstaltende Gruppe: Kritische Jurist*innen Leipzig

Sprache des Events: deutsch

Eintritt: nein

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