FURIA Newsletter Juni 2022

Liebe Projekte, Initiativen und Aktive,

auch im Juni gibt es wieder eine neue Ausgabe des FURIA-Newsletters! FURIA steht dabei für feministisches Umland – Rechts ins Abseits!!!

Weiterhin gibt es eine fröhliche Sammlung an physischem und digitalen Veranstaltungsangebot. Wie immer, wir freuen über Hinweise für den nächsten Monat – alles was sich an der Schnittstelle von Aktions- und Polit-Ideen, digitaler Organisierung, Unterstützungsangeboten in Corona-Zeiten oder darüber hinaus befindet. Wie gehabt im Themenkreis von Feminismus und aktiv gegen den Rechtsruck.

Viel Power, viel soziale Nähe, viele neue spannende Perspektiven

wünscht euch, mit solidarischen Grüßen, die FURIA Crew

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SPECIALS

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So Nicht Bestellt – der kritische Podcast über Abschiebungen

Zu seinem 69. Geburtstag wurden 69 Menschen nach Afghanistan abgeschoben. Das habe er „nicht so bestellt“ meinte Bundesinnenminister Horst Seehofer nach dem 04. Juli 2018.
Und auch wir sagen: Wir haben das so nicht bestellt! Die asylpolitischen Entwicklungen der letzten Jahre betrachten wir kritisch, Abschiebungen sind die Spitze des Eisbergs. Mit dem Podcast machen wir auf den Verwaltungsvorgang der Abschiebung aufmerksam. Ein Vorgang, der die Frage nach dem „Gehen oder Bleiben?“ brutal beantwortet.
Mit unseren Gesprächspartner*innen in Leipzig, Kabul, Hoyerswerda suchen wir eine andere Antwort. Und beantworten gleichzeitig viele Fragen. Wie laufen Abschiebungen ab? Wer landet im Abschiebeknast? Was geschieht am Flughafen? Wohin gehen, nachdem der Abschiebeflieger gelandet ist? Und – wie die Abschiebung verhindern?

Mehr Infos und Folgen auf: https://sonichtbestellt.org

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VERANSTALTUNGEN

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Workshop: Der NSU-Komplex – Herausforderungen für die politische
Bildungsarbeit

Datum: 01.06., 9:00-15:00
Ort: Zwickau, Ort nach Anmeldung

Nach mehr als fünf Jahren „NSU-Prozess“ in München wurde im Juli 2018 ein Urteil gesprochen. Für mehrere Angeklagte fiel dieses so mild aus, dass es von Neonazis auf der Besucher*innentribüne beklatscht wurde. Für die Angehörigen und Opfer ist dieses Urteil „ein weiterer Schlag ins Gesicht“ (Elif Kubaşık). Die von ihnen gewünschte Aufklärung hat der Prozess nicht gebracht. Wer gehört(e) noch zum NSU-Netzwerk? Wieso wurden unsere Angehörigen vom NSU ausgewählt? Wieso konnte der NSU so lange unerkannt morden? Da diese Fragen noch nicht beantwortet sind, fordern Angehörige und Aktivist*innen, keinen Schlussstrich unter den
NSU-Komplex zu ziehen.
Im Workshop werden wir eine Einführung in den Komplex geben und uns danach mit der Forderung ‚kein Schlussstrich‘ befassen. Dazu besprechen wir die noch offenen Fragen der Angehörigen und Betroffenen, beschäftigen uns mit gesellschaftlicher Aufarbeitung/Aufklärung und der Frage, wie ein würdiges Gedenken an die Opfer des NSU aussehen kann. Dabei werden wir auch immer wieder Zwickau als Ort in den Blick nehmen und der Frage nachgehen, was dies für unsere pädagogische Arbeit bedeutet.

Mehr Infos und Anmeldung unter:
https://www.tolerantes-sachsen.de/01-06-workshop-der-nsu-komplex-herausforderungen-fuer-die-politische-bildungsarbeit-zwickau/

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Film: „WIE WIR WOLLEN“ Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit
den Filmemacher:innen und pro choice Dresden

Datum: 09.06., 19:00 – 21:00
Ort: Zentralkino, Kraftwerk Mitte 16, 01067 Dresden

WIE WIR WOLLEN ist ein kollektives, filmisches Portrait, in dem 50 Individuen, die in Deutschland eine ungewollte Schwangerschaft abgebrochen haben, zu Wort kommen. Persönlich, nachdenklich, gespickt mit Witzen und Momenten der Empörung, bieten diese Erzählungen ein ermutigendes Gegennarrativ zum gesellschaftlichen Tabu rund um Abtreibungen. In Deutschland, wo Abtreibungen immer noch als Straftat gelten und das ungeborene Leben unter rechtlichem Schutz steht, wird der Zugang weiterhin erschwert durch einen bundesweite Ärzt:innenmangel sowie ein sich ausbreitendes Netzwerk an christlichen Fundamentalist*innen. WIE WIR WOLLEN blickt über die pro-choice / anti-choice Dichotomie hinaus, um kritisch zu hinterfragen, was es überhaupt bedeutet, eine freie Entscheidung zu treffen – in einer Gesellschaft, die Menschen durch cisheteronormative, rassistische, kapitalistische und be_hindertenfeindliche Strukturen unterdrückt.

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Antisemitismus entgegentreten: Die Melde- und Beratungsstelle OFEK stellt sich vor

Datum: 09.06., 19:00
Ort: Heinz-Joachim-Aris-Saal der Jüdischen Gemeinde zu Dresden,
Hasenberg 1, 01067 Dresden

Der Antisemitismus ist eine der ältesten und nach wie vor wirkmächtigsten Ideologien der Ungleichwertigkeit. Dies gilt auch, wenn nicht sogar im besonderen Maße, für Sachsen. So fand in Sachsen nicht nur der erste „Internationale antijüdische Kongress“ 1882 statt, sondern auch in der Zeit des Nationalsozialismus tat sich der Gau durch ein besonders repressives Vorgehen gegen als Juden*Jüdinnen Verfolgte hervor.
Dass Antisemitismus längst nicht nur der Vergangenheit angehört, machen die aktuellen Zahlen zu antisemitischen Straftaten deutlich: Nachdem Sachsen bereits im Jahr 2020 einen neuen Höchststand verzeichnete, stieg ihre Anzahl 2021 nochmal um 9 Prozent auf 189 registrierte Fälle an. Spricht man mit den von Antisemitismus Betroffenen wird jedoch schnell klar, dass auch diese Zahl nur die Spitze des Eisberges bildet. Wie aber lässt sich Licht ins Dunkelfeld des Antisemitismus bringen? Wie blickt die jüdische Community auf die Bedrohung? Und wie kann Antisemitismus von Seiten des Staates und der Zivilgesellschaft entgegengetreten werden? Diese und weitere Fragen wollen wir mit der in Sachsen neu gegründeten Melde- und Beratungsstelle Antisemitismus in Trägerschaft von OFEK e.V. sowie mit Vertreter*innen aus der jüdischen Community, der Politik und der Zivilgesellschaft besprechen.

Mehr Infos unter:
https://www.tolerantes-sachsen.de/09-06-antisemitismus-entgegentreten-die-melde-und-beratungsstelle-ofek-stellt-sich-vor-dresden/

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Queeres Sommerfest – Lesung & Get-Together

Datum: 10.06, 18:00 – 23:30
Ort: Jugendhaus Roßwein
, Goldbornstraße 18, 
04741 Roßwein

Wir feiern mit euch den queeren Sommer und streiten für gleiche Rechte, gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und inter*geschlechtlichen, nichtbinären sowie asexuellen/aromantischen und queeren Menschen (LSBTIANQ*)! Für Solidarität mit LSBTIANQ*-Geflüchteten! Gegen jede Ideologie der Ungleichwertigkeit!
Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit gelten heute noch als Geschlechtsdifferenzierungs- bzw. Geschlechtsidentitätsstörungen. Trans*- und inter*geschlechtliche sowie nichtbinäre Menschen werden rechtlich und gesellschaftlich diskriminiert. In Bezug auf nicht-heterosexuelle Orientierungen ist ebenfalls noch keine volle rechtliche Gleichstellung erreicht. Nicht zuletzt der aktuelle rechts-konservative Rollback fordert ein aktives Zeichen gegen Homo-, Bi-, Trans*- und Inter*feindlichkeit in Roßwein, Sachsen und überall. Eine demokratische Gesellschaft muss es allen Menschen ermöglichen, jederzeit und an jedem Ort ohne Angst verschieden sein zu können. Gewalt und Vorurteile gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und inter*geschlechtlichen, nichtbinären sowie asexuellen/aromantischen und queeren Menschen haben keinen Platz in Sachsen. LSBTIANQ*-Rechte sind Menschenrechte!

Mehr Infos unter:
https://treibhaus-doebeln.de/event/queeres-sommerfest-lesung-get-together/

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Konferenz: Gemeinsam. 17. Landestreffen des Netzwerks Tolerantes Sachsen

Datum: 11.06., 11:00 – 17:00
Ort: Weltecho, 
Annaberger Straße 24, 
09111 Chemnitz

Eine Veranstaltung des Netzwerks Tolerantes Sachsen in Kooperation mit dem riesa efau. Kultur Forum Dresden e.V., Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V. und der RLS Sachsen.

Nach zwei Jahren Pandemie – und zahlreichen digitalen Veranstaltungen – möchten wir mit Euch wieder in den persönlichen Austausch kommen über die Herausforderungen für unsere demokratische Gesellschaft. Gemeinsam mit Euch möchten wir auf die aktuellen Entwicklungen wie rechte Mobilisierungen und die anstehenden Landrats- und Bürgermeister_innen-Wahlen schauen. Gemeinsam mit Euch möchten wir aber auch Utopien spinnen – für eine demokratische, freie und solidarische Gesellschaft in Sachsen. Inspiration und Motivation für die kommenden Herausforderungen bietet auch der Rückblick auf die letzten 21 Jahre Demokratiestärkung in Sachsen, denn das TolSax feiert in diesem Jahr seinen 21. Geburtstag.

Anmeldung bis 01.06. unter: veranstaltungen@tolerantes-sachsen.de

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Vortrag/Diskussion: Rutialisierte Umsturzphantasien – Rechte Netzwerke in der Pandemie

Datum: 14.06.2022, 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: AZ Conni
, Rudolf-Leonhard-Straße 39
01097 Dresden

Die Corona-Pandemie und die politischen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben in Sachsen früh Akteur*innen aus dem rechtsnationalistischen Milieu auf den Plan gerufen. Etablierte Vernetzungen, die im Zuge der rassistischen Mobilisierungen seit 2015 entstanden sind, wurden reaktiviert und zudem Versuche unternommen Kontakte zu anderen, oftmals alternativ geprägten Milieus zu knüpfen. Das Ziel blieb wie 2015 das gleiche: Reaktionäre Umsturzfantasien sollten in der Krisensituation vorangetrieben werden.
In der Veranstaltung werfen wir einen Blick auf die zeitlichen Abläufe, die Akteur*innen und ihre ideologischen Motive. Und wir wollen diskutieren, welche Schlussfolgerungen die antifaschistische Bewegung angesichts der Mobilisierungen der Pandemie-Leugner*innen ziehen kann.

Mehr Infos unter:
https://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/9JA1P/rutialisierte-umsturzphantasien?cHash=28156ce2146f077601e2f60723324cc4

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Vortrag/Diskussion: Verschwörungsideologien und Rechtsextremismus

Datum: 17.06., 18:00 – 20:00
Ort: coloridoTREFF, Dittrichplatz 8, 08523 Plauen

Verschwörungsideologien waren und sind ein elementarer Bestandteil des extrem rechten Denkens. Erinnert sei beispielsweise an die Bedeutung antisemitischer Verschwörungserzählungen im Kontext des Aufstiegs der NSDAP in der Weimarer Republik oder die schauerliche Begründung der deutschen Führung für den Beginn des II. Weltkriegs. Doch auch nach 1945 bildeten Verschwörungsideologien weiterhin eine wichtige Säule des Rechtsextremismus. So wird seit den 1950er Jahren behauptet, dass die Bundesrepublik Deutschland kein Staat, sondern ein Besatzungskonstrukt oder ein Fremdherschafft sei. In diesem Ausdruck verbirgt sich zugleich eine Erklärung, wieso verschwörungsideologisches Denken wichtig für die extrem rechte Szene ist. Es ist somit möglich, einen Kampf gegen die Demokratie oder den Liberalismus zu führen, ohne dabei allzu offen Hass und Verachtung diesen gegenüber deutlich zu machen. Wer beispielsweise glaubt, die Bundesrepublik sei kein souveräner Staat, rebelliert ebenso gegen die Demokratie, wie ein anderer, der die Demokratie als Gesellschaftsform durch ein autoritäres Konstrukt ablösen möchte. Die Verbindung von Verschwörungsideologie und Rechtsextremismus zeigt sich auch in Sachsen: Der III. Weg oder die AfD verbreiten via Soziale Medien oder über Demonstrationen Verschwörungserzählungen, beispielsweise zur Corona-Pandemie. Die Freien Sachsen schafften es sogar, sich an die Spitze des coronakritischen Milieus zu setzen. Im Vortrag werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede von rechtsextremer und verschwörungsideologischer Ideologie vorgestellt. In der Diskussion geht es um die Frage, welche Nähe vor Ort zwischen beiden Milieus besteht und auch darum, welche Strategien gegen extreme Rechte und Verschwörungsideologien wirksam sind.

Mehr Infos unter:
https://www.tolerantes-sachsen.de/17-06-veranstaltungsideologien-und-rechtsextremismus-plauen/

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QUEER POLITICS – NETZWERKTREFFEN DER MÄDCHEN*ARBEIT –
(Queer-)feministische Diskurse rund um Körper für die Mädchen*arbeit nutzen

Datum: 21.- 22.06.
Ort: Seminarfabrik Nossen, 
Schützenstraße 32, 01683 Nossen

Die Beschäftigung mit dem eigenen Körper spielt nach wie vor eine zentrale Rolle in der Lebenswelt von Heranwachsenden. Gesellschaftliche, mediale Einflüsse setzen (Körper-)Normen an denen sich Mädchen* und junge Frauen* orientieren. Durch die ständige kritische Konfrontation und den dar-aus resultierenden toxischen Vergleich mit sich und den vorgebebenen Schönheitsidealen bestehen vielfältige psychische und physische Risiken. 
Der Begriff Körperpolitik oder das englische Pendant Body Politics hat seinen Ursprung in den 1970er Jahren in aktivistischen, sozialen Bewegun-gen. Wahrnehmungen von und Anforderungen an Körper unterliegen daher einem sozialen und historischen Wandel. Prozesse der Macht und Herrschaft, Teilhabe und Ausschluss von Körpern sind immer auch politisch. Körperpolitik verordnet sich auf unterschiedlichen Dimensionen – individuell, staatlich, gesellschaftlich und in der Praxis. Durch Bewegung, Regung und Affekte werden diese ver-mittelt durch unsere menschlichen Körper in ihrer Individualität, Lebendigkeit und Verletzlichkeit.

Das Netzwerktreffen 2022 möchte mit Fachkräften und Interessierten in Austausch darüber kommen, welche Diskurse geführt werden, welche Aktivität in sozialen Medien stattfinden und wie diese für die Mädchen*arbeit genutzt werden können. Neben dem Praxistransfer für die Mädchen*arbeit soll es Raum geben, selbst in Diskurs zu treten und eigene Körperbilder zu reflektieren. Dazu können Methode ausprobiert werden, die auch in der Praxis anwendbar sind.

Mehr Infos und Anmeldung unter:
https://www.maedchenarbeit-sachsen.de/veranstaltungen/2312095/2022/06/21/queer-politics-netzwerktreffen-der-mädchen-arbeit.html

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Online-Diskussion: (De)Koloniale Erinnerungen in der DDR

Datum: 21.06., 17.00 – 19.00

Ein besonderes Merkmal der kolonialen Erinnerung in Deutschland ist der getrennte Weg von Ost und West zwischen 1945 und 1989. Der unterschiedliche Zugang der DDR zeigt sich beispielsweise in der wissenschaftlichen Forschung zur Kolonialvergangenheit und in der Solidaritätsarbeit zu antikolonialen Kämpfen im Globalen Süden. Mit Blick auf ehemalige Vertragsarbeiter*innen aus Afrika, beispielsweise Mosambik, stehen immer noch ungelöste Entschädigungsfragen auf der deutschen Tagesordnung. Auch die Lebensbedingungen Schwarzer Menschen in der DDR und in der Nachwendezeit haben bislang in öffentlichen und politischen Debatten nicht ausreichend Beachtung gefunden. Wie können diese Geschichten und spezifischen Erfahrungen (in) der DDR beim Umgang mit dem kolonialen Erbe und bei der Dekolonisierung gleichrangigen Eingang in die deutsche Erinnerungsarbeit finden?

Mit
Naita Hishoono (Leiterin, Namibia Institute for Democracy, Windhoek),
Peggy Piesche (Fachbereichsleiterin „Politische Bildung und plurale
Demokratie“, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn), Katharina
Warda (Autorin / Soziologin/ Literaturwissenschaftlerin, Dr.
Hans-Joachim Döring (Religionspädagoge, Ko-Sprecher des Fortsetzungsausschusses „Für Respekt und Anerkennung“)

Mehr Infos und Anmeldung unter:
https://calendar.boell.de/de/event/dekoloniale-erinnerungen-der-ddr

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Vortrag/Diskussion: Wie proben wir den Aufstand aus der Küche, wenn wir das Haus nicht verlassen dürfen? – Feministische Bewegungen in Zeiten der Pandemie zwischen Selbstsorge, Streik und Aufstand

Datum: 24.06., 19:00 – 21:00
Ort: AZ Conni
, Rudolf-Leonhard-Straße 39
, 01097 Dresden

„Wir werden nicht zur Normalität zurückkehren, denn die Normalität war das Problem…“ proklamierte Das transnationale feministische Manifest zu Beginn der Pandemie. Zwei endlose Jahre später scheint von der Hoffnung auf eine umfassende gesellschaftliche Krisensituation als Möglichkeitsfenster emanzipatorischer Politik kaum noch etwas übrig zu sein. Neben Krisen und Kriegen stehen Erschöpfung und Ohnmacht der Einzelnen im Vordergrund der politischen Auseinandersetzungen, Engagement und Bewegungen. Welche Auswirkungen also hatte der Ausbruch und die politische Bearbeitung der Covid-19 Pandemie in den letzten Jahren auf transnationale feministische Bewegungen? Constanze Stutz widmet sich in ihrem Vortrag einer Kartographierung der Verschiebungen der Organisationsformen, Forderungen und kollektiven Praxen feministischer Bewegungen. Entlang von vier Schlaglichtern zum Verhältnis von Feminismus und Revolution, zeigt sie, wie und warum sich ein feministisches Revolutionsverständnis grundlegend von bekannten Vorstellungen einer gewaltvollen großen Umwälzung unterscheidet und vorgreifend, tastend schon im Hier und Jetzt das ganz andere sucht (und gelegentlich auch findet). Warum also Kämpfe um Reproduktion – soziale wie ökologische – und das Geschlechterverhältnis im Herzen der Revolution liegen, wie Bini Adamczak schreibt. Formen des Widerstands zwischen Streik und Aufstand, zwischen Selbstveränderung und Veränderung der Verhältnisse, zwischen Enteignung der Körper und der Mittel zur Reproduktion rücken damit in den Mittelpunkt einer feministischen Auseinandersetzung um revolutionäres Begehren und die Frage, wie eine andere Gesellschaft herzustellen ist und einzurichten wäre. Wie diese Frage sich auch in der vierten bis fünften Welle der Corona Pandemie kollektiv bearbeiten lässt, wird im Anschluss an den Vortrag gemeinsam diskutiert.

Mehr Infos unter:
https://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/D7L7G/wie-proben-wir-den-aufstand-aus-der-kueche-wenn-wir-das-haus-nicht-verlassen-duerfen?cHash=15cbde24cdc8ae8b7dae8869b42a9d4d

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Seminar: Buchenwald – Verfolgung und Terror gegen Minderheiten

Datum: 28.06.-30.06.
Ort: Weimar; Uhrzeiten und Ort bei Anmeldung

Lange Zeit standen nur politische Gefangene im Fokus der Aufarbeitung des KZ Buchenwald. Doch richtete sich der nationalsozialistische Terror auch gegen zahlreiche andere Opfergruppen, etwa Homosexuelle, Sinti und Roma. Wir wollen einen differenzierten Blick auf die Verfolgung von Minderheiten im NS werfen und auch die aktuelle Situation marginalisierter Gruppen in Europa diskutieren.

Mehr Infos und Anmeldung unter:
https://www.tolerantes-sachsen.de/28-02-02-03-buchenwald-verfolgung-und-terror-gegen-minderheiten-weimar/

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Wanderseminar: „Auf den Spuren der Roten Bergsteiger*innen“

Datum: 01.07. 16:00 – 03.07. 16:00
Ort: Zirkelsteinresort – Am Zirkelstein 109b, 01814
Reinhardtsdorf-Schöna

Wir begeben uns „Auf die Spuren der Roten Bergsteiger*innen“ rund um den Zirkelstein. Für die drei Tage haben wir euch wieder ein umfangreiches Programm zusammengestellt.

Mehr Infos zum Programm unter:
https://www.akubiz.de/index.php/termine/248-wanderseminar-auf-den-spuren-der-roten-bergsteiger-innen
Anmeldung an: wanderung@akubiz.de

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UNTERSTÜTZEN & AKTIV WERDEN

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Spendenaufruf: Eine neue Ausstellung auf der Burg Hohnstein als Übergangslösung

Auf der Burg Hohnstein befand sich von 1933 bis 1934 ein Frühes Konzentrationslager, ab 1939 zunächst ein Offiziersgefangenenlager und ab 1941 ein Mannschaftsstammlager. Die erst 1989 eröffnete Ausstellung zu diesem Teil der Geschichte der Burg Hohnstein wurde bis 1995 geschlossen und Gedenktafeln an historischen Orten verschwanden. In der Ausstellung zur Heimatgeschichte wurde seitdem, in einem Untergeschoss und nicht barrierefrei über eine Spindeltreppe erreichbar, ein Teil der Ausstellung präsentiert.
Es wird eine Übergangslösung, ein Neubau der gesamten Museumsanlage ist in ein paar Jahren geplant. Bis dahin möchten wir die Lücke in der Darstellung der Burggeschichte schließen und eine würdevolle Erinnerung ermöglichen.

Für die Realisierung bitten wir euch um Unterstützung. Geplant haben wir fünf Ausstellungstafeln die an der Wand zu befestigen sind. Davor werden in Schaukästen Ausstellungsstücke präsentiert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 2.200 EUR. Wir haben dazu auf betterplace.org einen Bedarf erstellt.

Mehr Infos:
https://www.tolerantes-sachsen.de/eine-neue-ausstellung-auf-der-burg-hohnstein-als-uebergangsloesung/