FURIA Newsletter Oktober 2022

Liebe Projekte, Initiativen und Aktive,

auch im Oktober gibt es wieder eine neue Ausgabe des
FURIA-Newsletters! FURIA steht dabei für feministisches Umland – Rechts
ins Abseits!!!

Weiterhin gibt es eine fröhliche Sammlung an physischem und digitalen
Veranstaltungsangebot. Wie immer, wir freuen uns über Hinweise für den
nächsten Monat – alles was sich an der Schnittstelle von Aktions- und
Polit-Ideen, physischen Veranstaltungen, digitaler Organisierung und
Unterstützungsangeboten befindet. Wie gehabt im Themenkreis von
Feminismus und aktiv gegen den Rechtsruck.

Viel Power, viel soziale Nähe, viele neue spannende Perspektiven

wünscht euch, mit solidarischen Grüßen, die FURIA Crew

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VERANSTALTUNGEN (ONLINE&OFFLINE)

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*DISKUSSION/VORTRAG: “Weder links, noch rechts?” Das Konzept Querfront.*

Datum: 04.10., 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Cafe Weltecho – 
Annaberger Straße 24, 
09111 Chemnitz

Ein Gespenst geht um in Deutschland. Das Gespenst der „Querfront“. Alles und nichts erscheint als Querfront. Wenn Linke gegen die soziale Kälte mit einem heißen Herbst protestieren wollen, gleichzeitig Rechte gegen die Demokratie mobilisieren: Querfront.
Die Bildung einer Querfront ist ein politisches Konzept, ein Konzept der extremen Rechten. Es ist stets verbunden mit dem Versuch der Verknüpfung der sozialen Frage mit dem Nationalismus. Die Spur dieses Konzeptes zieht sich vom Frankreich des Jahres 1911 mit dem „Cercle Proudhon“ über die antidemokratischen Denker der Weimarer Republik bis zur Neuen Rechten in der Gegenwart. Und es fand teilweise Widerhall in der Linken: beim Schlageter-Kurs der historischen KPD ebenso wie beim „Friedenswinter“ von Teilen der Friedensbewegung in der Gegenwart.
Volkmar Wölk (Grimma) bietet einen historischen Abriss und eine Ideologieanalyse dieses Ansatzes.

Weiter Infos unter:https://www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/8GMEV/weder-links-noch-rechts”-das-konzept-querfront?cHash=8f7849ac781de6e9be78b3a09dd6910e

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*VORTRAG: Kritik der Männlichkeit vs. Kritische Männlichkeit*

Datum: 05.10., 16:00 – 17:30 Uhr
Ort: Subbotnik, 
Vettersstraße 34a
, 09126 Chemnitz

„Männlichkeit ist ein Problem, mit dem sich vor allem Männer mit emanzipatorischem Anspruch auseinandersetzen müssen“ – da ist man sich in der Linken oft einig. Aber um welche Männer und welche Männlichkeit geht es dabei überhaupt und wie soll diese Auseinandersetzung genau aussehen? Der Vortrag ist eine Einführung in eine grundlegende Kritik der Männlichkeit und diskutiert, warum aktuelle Ansätze wie „Kritische Männlichkeit“ sowohl theoretisch als auch praktisch meistens zu kurz greifen. Mit Kim Posster (Publizist).

Die Veranstaltung ist Teil der Kritischen Einführungstage Karl-Marx-Stadt (KRETA KMS), welche vom 02. bis 16. Oktober in Chemnitz stattfinden.

Alle Infos und das gesamte Programm:https://kretakms.blackblogs.org/

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*LESUNG/GESPRÄCH: Stanislava Ondová: »Samet Blues«*

Datum: 06.10., 10:15 Uhr
Ort: Friedrich-Schiller-Gymnasium, Pirna

„Samet Blues“ präsentiert Geschichten aus der Perspektive von Rom*nja aus über 30 Jahren. Im Fokus des Buches steht die Frage, wie sich das Leben nach dem Regimewechsel auf Rom*nja ausgewirkt hat. Die Schriftstellerin Stanislava Ondová schildert in Prosatexten das heute ausgestorbene traditionelle Leben der Rom*nja auf dem mährischen und slowakischen Land. Zurzeit schreibt sie an einem Buch, inspiriert durch ihren Großvater, der sich im Zweiten Weltkrieg den slowakischen Partisanen anschloss. Das moderierte Gespräch wird sich um die Kunst des Schreibens und Erzählens drehen sowie um „alltägliche“ Themen, um die Sprache und nicht zuletzt die Suche nach Identität und Zugehörigkeit. Als Kostprobe werden einige – eigens für diese Veranstaltung übersetzte – Erzählungen vorgestellt.

Anmeldung und weitere Infos unter:https://www.tdkt.info/events/2022/stanislava-ondova-samet-blues/

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*FACHTAGUNG: Under Pressure. Auswirkungen von Rechtspopulismus und Desinformation auf die demokratische Gesellschaft. Perspektiven aus Tschechien, Polen und Deutschland*

Datum: 07.10. 16:00 Uhr – 08.10. 17:30 Uhr
Ort: Goethe-Institut Dresden

Vom 07.10.-08.10.2022 findet am Goethe-Institut Dresden die trinationale Fachtagung Under Pressure zu den Themen Rechtspopulismus, Verschwörungsmythen und Fake News statt. Dabei werden folgende Fragen diskutiert: Was können die Länder voneinander lernen, wenn es um die zivilgesellschaftliche Unterstützung von Geflüchteten geht? Und wie können demokratische Akteur*innen grenzüberschreitend zusammenarbeiten?

 In Tschechien, Polen und (Ost-)Deutschland existieren zahlreiche parallele Entwicklungen hinsichtlich der Auseinandersetzungen mit Rechtspopulismus, Verschwörungsideologien und Fake News. Die politische Öffentlichkeit dieser Länder ist stark polarisiert. Besonders in den ländlichen Regionen wächst der Einfluss antidemokratischer Haltungen. Im Kontext der Auseinandersetzungen um die Corona-Pandemie oder des Konfliktes in der Ukraine erleben wir eine erhebliche Zunahme von Verschwörungserzählungen und gezielter Desinformation.

 Neue Allianzen zwischen dem organisierten Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Anhänger*innen von Verschwörungsideen sind entstanden. Gleichzeitig unterstützen engagierte Menschen die Geflüchteten aus der Ukraine, die in Polen, Tschechien und Deutschland ankommen. All diese Entwicklungen führen dazu, dass die demokratischen Zivilgesellschaften in den Fokus neuer undemokratischer Bündnisse rücken und immer stärker unter Druck geraten.

Weiter Infos unter:https://www.tolerantes-sachsen.de/mehrsprachig-07-08-10-trinationale-fachtagung-under-pressure-auswirkungen-von-rechtspopulismus-und-desinformation-auf-die-demokratische-gesellschaft-perspektiven-aus-tschechien-polen-und-deu/

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*ONLINE SEMINAR: How to be an Ally*

Datum: 08.10., 10:00 – 13:00 Uhr

In dem Onlineworkshop „How to be an Ally?“ entwickeln die Teilnehmenden Strategien und Handlungsmöglichkeiten zur Unterstützung von Rassismus betroffenen Menschen im Alltag. Es wird ein offener und diskriminierungskritischer Gesprächsraum geschaffen, in dem Unsicherheiten reflektiert werden. Es wird erarbeitet, wie in konkreten Situationen agiert werden kann, um als Verbündete für Personen of Color in Deutschland handeln zu können.
Der Workshop knüpft an den Wahrnehmungen und Erfahrungen weiß-privilegierter Menschen an, die diese rassismuskritisch reflektieren und bietet Antworten auf die Frage, wie sie ihr Privileg zur Unterstützung von Rassismus betroffene Familienmitgliedern, Freund*innen, Kommiliton*innen, Arbeitskolleg*innen und Fremden nutzen können, um gegen Rassismus aktiv zu werden.

Anmeldung und weitere Infos unter:https://calendar.boell.de/de/event/how-be-ally-2

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*VORTRAG: Schon mal was von ABLEISMUS gehört?*

Datum: 11.10. 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Kulturfabrik Hoyerswerda e.V.; Braugasse 1, Hoyerswerda

und

Datum: 18.10. 13:30 – 15:30 Uhr
Ort: Wohn- und Lebensräume e.V., Bahnhofstraße 30, Plauen

„Wir leben in einem System, ohne eine passende Schublade für mich, deswegen habe ich mir eine eigene Schublade gebaut, bis wir keine Schubladen mehr brauchen.“
 Alina Buschmann

Menschen werden an dem gemessen, was sie können: sprechen, sehen, laufen, sozial interagieren. Menschen mit Behinderung entsprechen den normierten Vorstellungen, was Menschen können und leisten müssen, nicht. Sie werden auf ihre Beeinträchtigung reduziert und in eine Schublade gepackt. In dieser Schublade stecken sie fest – mit Erfahrungen von Ungleichbehandlung, Grenzüberschreitungen und stereotypen Zuweisungen, also mit allen Diskriminierungen, mit denen sie sich täglich auseinandersetzen müssen.

 Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung heißt Ableismus. In ihrem Vortrag über Ableismus gibt Alina Buschmann
 Basiswissen für Einsteiger*innen. Wir sind alle ableistisch sozialisiert. Was bedeutet das und wie hängt das mit der Lebensrealität behinderter Menschen zusammen? Im anschließenden Austausch mit ihr ist Platz für Fragen zum Thema.

Weitere Infos unter:https://calendar.boell.de/de/event/schon-mal-was-von-ableismus-gehoert-0

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*ONLINE DISKUSSION: Evangelikale, Lebensschützer, Rechtsextreme. Eine transatlantische Herausforderung*

Datum: 11.10, 19:00 – 20:30 Uhr

In verschiedenen Kontexten sind antidemokratische, illiberale und rechtsextreme Bewegungen und Aktivitäten in Deutschland und Europa aktiv. In Medien und Alltag sind sie häufig präsent – mit all ihren unangenehmen Begleiterscheinungen. Weniger bekannt sind hingegen die Netzwerke, die im Hintergrund aktiv sind. Zwischen nordamerikanischen und europäischen Neonazis beispielsweise gibt es intensive Beziehungen der Zusammenarbeit und Unterstützung. Ähnliches gilt für antiliberale Kooperationen zwischen religiösen Fundamentalisten, die durch Donald Trump und Jair Bolsonaro eine spürbare Konjunktur erlebt haben. Aktuell ist es vor allem das Thema des Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen, das die US-Gesellschaft spaltet und den Einfluss dieser reaktionären Kräfte in dortigen Institutionen vor aller Augen sichtbar werden lässt. Seit Jahren ist deren wachsender Aktivismus auch in der Bundesrepublik beispielsweise anlässlich von Mahnwachen vor Beratungsstellen für Schwangere oder der juristischen Verfolgung von MedizinerInnen zu beobachten.

In dieser Veranstaltung sollen diese transatlantischen Netzwerke thematisiert und in ihrer Arbeitsweise und Bedeutung vorgestellt werden. Es geht nicht zuletzt darum, auch die Gefährdung von Demokratie und Freiheit, die von diesen Strukturen ausgeht, einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen und deutlich zu machen, dass die Bedrohungen nicht nur von aktuellen äußeren Feinden, sondern auch von innen ausgehen.

Weitere Infos unter:https://calendar.boell.de/de/event/evangelikale-lebensschuetzer-rechtsextreme

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*WORKSHOP: Klimakrise & Rechtsruck – Bewegung, Perspektive, Narrative*

Datum: 12.10., 16:00 – 18:00 Uhr
Ort: Subbotnik e. V.
, Vettersstraße 34a
, 09126 Chemnitz

Hitzesommer, Waldbrände und schmelzende Arktis. Gleichzeitig werden immer wieder rechte Terrorzellen aufgedeckt und Rechte bringen z.B. mit Querdenken tausende Menschen auf die Straße. Wie hängen diese – auf den ersten Blick so verschiedenen – Phänomene zusammen? Das schauen wir uns im Workshop genauer an. Wir blicken dabei sowohl auf Ostdeutschland als auch auf globale Zusammenhänge, überlegen, welche
zukünftigen Entwicklungen wir erwarten und wie wir diesen als soziale Bewegungen gegen Rechts und gegen die Klimakrise gemeinsam begegnen können.

Die Veranstaltung ist Teil der Kritischen Einführungstage Karl-Marx-Stadt (KRETA KMS), welche vom 02. bis 16. Oktober in Chemnitz stattfinden. Alle Infos und das gesamte Programm:https://kretakms.blackblogs.org/

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*DISKUSSION/VORTRAG: Umkämpftes Asyl*

Datum: 12.10., 18:30 – 20:00 Uhr
Ort: Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben, 
04668 Grimma

In seinem Buch “Umkämpftes Asyl” untersucht Patrice Poutrus die Entwicklung des Asylrechts in Deutschland von der Nachkriegszeit über die Grundgesetzänderung von 1993 bis in die Gegenwart. Welche Konsequenzen ergaben sich aus dem sogenannten Asylkompromiss für das Anerkennungsverfahren, die Aufnahme von Geflüchteten und die europäische Migrationspolitik? Welche Rolle spielten das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen und ähnliche rassistische Angriffe für die Durchsetzung dieser Politik? Sind die Ereignisse von 1992/93 mit denen von 2015 und den darauffolgenden Jahren vergleichbar? Und welche Konsequenzen haben diese Fragen für eine antirassistische und antifaschistische Politik heute?

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe zum Pogrom in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren.

Weitere Infos unter:https://www.rassismus-toetet-leipzig.org/index.php/veranstaltungsreihe-zum-pogrom-in-rostock-lichtenhagen/

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*TAGUNG/KONFERENZ: Haymat Ost. Konferenz für Migration und migrantische Kämpfe des Ostens*

Datum: 14.10. 17:00 – 15.10. 23:30 Uhr
Ort: Theater der Jungen Welt, 
Lindenauer Markt 21, 
04177 Leipzig

Migration war und ist fester Bestandteil der ostdeutschen Gesellschaft. Bereits in die DDR migrierten Vertragsarbeiter*innen, Studierende oder politisch Verfolgte. Ab den 1990er Jahren setzte sich die Einwanderung in die ostdeutschen Bundesländer fort. Sie prägt die hiesige Gesellschaft entschieden mit, und dennoch stellen diese Perspektiven, Lebensrealitäten und migrantische Kämpfe nach wie vor Leerstellen in Politik und im (historischen) Selbstverständnis der ostdeutschen und gesamtdeutschen Gesellschaft dar. Dies soll sich ändern!
Wir laden migrantische, postmigrantische und antirassistische Akteur*innen und Initiativen des Ostens ein zum Zusammenkommen, Vernetzen und austauschen, um gemeinsame politische Forderungen zu entwickeln, neue Allianzen zu schmieden und Kämpfe zu verbinden.
In den letzten Jahren sind bereits viele Webprojekte, Podcast, journalistische und künstlerische Projekte zum Thema entstanden, viele migrantische Organisationen gestalten den politischen Alltag entschieden mit. Gleichzeitig führten uns die Landtagswahlen in den neuen Bundesländern oder die rassistische Gewalt in Chemnitz 2018 vor Augen dass migrationspolitische Forderungen und demokratische Errungenschaften immer wieder angegriffen und erkämpft werden müssen. Die #unteilbar und Welcome united Parade in Dresden als auch das NSU Tribunal in Chemnitz und Zwickau 2019 stellten für viele Menschen zentrale politische Ereignisse dar. Hier kamen migrantische, postmigrantische und antirassistische Bewegungen zusammen, um für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen. Zudem verdeutlichten diese Ereignisse noch einmal mehr, dass die (post)migrantische Gesellschaft längst Realität des Ostens ist. Daran wollen wir auf der Konferenz anschließen.
Eine zweitägige Konferenz zur Vernetzung, mit Workshops, Lesungen, Filmvorstellungen und Diskussionen über Migration, migrantische Kämpfe und Antirassismus in der DDR bis heute.

Weitere Infos unter:https://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/FXTVH/haymat-ost?cHash=a89afe8e37a361e9f32aafd8e247c0e0

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*FILM SCREENING: LUCA-Kurzfilmtour für GeschlechterGerechtigkeit*

Datum: 13.10., 19:00 Uhr
Ort: Kultur und Bürger_innenzentrum D5, Wurzen

Die sechs ausgewählten Filme aus dem Programm des FILMFEST DRESDEN
zeigen auf der Tour 2022 eine Vielfalt der Geschlechter und
Lebensweisen. Auf das Publikum wartet der diesjährige Gewinnerfilm des
LUCA Filmpreis für Geschlechtergerechtigkeit, der daran erinnert, wo
queeres Filmemachen seinen Ursprung hat und wie queere Menschen mit
Humor als Waffe, ihren Kämpfen begegnen. Das Filmprogramm hinterfragt
stereotype Vorstellungen von Frauen* und Männern*, gibt Einblicke in die
Situation queerer people of color und fordern traditionelle
Rollenerwartungen heraus. Sie zeigen: Menschen sind vielfältig und
Vielfalt bereichert unsere Gesellschaft.

Die Filme werden einzeln eingeführt und vorgestellt, im Anschluss an das
Programm gibt es außerdem die Möglichkeit für Gespräch und Diskussion.
Eintritt frei, das Filmprogramm wird in deutscher Sprache präsentiert.

Mehr Infos:
https://www.filmfest-dresden.de/de/projekte/kurzfilmtour-fuer-geschlechtergerechtigkeit

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*ONLINE(+OFFLINE) TAGUNG: Dekolonisierung. Postimperiale Perspektiven einer globalisierten Welt*

Datum: 21.10. – 22.10.

Mit dem Begriff »Dekolonisierung« wird die Gesamtheit der Ablösungsprozesse von kolonialer Herrschaft angesprochen. In diese Prozesse sind die früheren (und gegenwärtigen) Kolonialmächte ebenso involviert wie die Länder und Gebiete, die kolonialer Herrschaft unterworfen waren und sind. Dass es sich hierbei um eine unabgeschlossene Aufgabe handelt, ist eine der Annahmen, von denen unsere Tagung ausgeht.
Der Skandal des Kolonialismus ist in vielerlei Hinsicht noch nicht gänzlich begriffen. Dabei wäre die vollständige Anerkennung kolonialer Verbrechen und die gründliche Analyse der Geisteshaltungen, die diesen zu Grunde lagen, eine wichtige Voraussetzung für die so oft beschworenen »neuen Partnerschaften« zwischen den Ländern, die als Unterdrücker oder als Unterdrückte Teil kolonialer Systeme waren. Denn koloniale Strukturen sind persistent und wirken fort in globalen Asymmetrien, die die gegenwärtige Weltwirtschaftsordnung und den Zugriff auf die natürlichen Ressourcen prägen. Nur mühsam lernen wir in Europa, dekoloniale und postimperiale Perspektiven einzunehmen und uns von den eingeübten eurozentrischen Perspektiven zu lösen. »Perspektivenwechsel« ist deshalb eine leitende Überschrift für unsere Tagung, die – nicht nur aus aktuellem Anlass – das Thema der Dekolonisierung auch im Hinblick auf die Länder Mittel- und Osteuropas diskutiert.
Wir laden Sie zu den Vorträgen und Gesprächen dieser Tagung herzlich ein und freuen uns auf Ihren Besuch – präsent in der Akademie, oder online im Live-Stream!

Weitere Infos unter:https://calendar.boell.de/de/event/dekolonisierung

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*DISKUSSION/VORTRAG: Antifeminismus – Was ist das (nicht)?*

Datum: 24.10., 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Cafe Weltecho,
 Annaberger Straße 24
, 09111 Chemnitz

Seit einigen Jahren erlebt der Begriff des Antifeminismus eine Renaissance und taucht an verschiedenen Stellen auf, sei es in der Betrachtung der Debatten um geschlechtergerechte Sprache oder die Inhalte von Lehrplänen oder auch als Teil der Begründungen verschiedener rechter Anschläge wie die in Oslo/Utøya 2011, in Christchurch und in Halle 2019.
Trotz der zahlreichen Verwendungen bleibt oft unklar, was mit dem Begriff gemeint ist, vielmehr wird der Begriff auch synonym mit Sexismus oder Misogynie verwendet. Der Vortrag widmet sich der Begriffsschärfung sowie den theoretischen Hintergründen und macht darüber hinaus auf historische Kontinuitäten aufmerksam. Ebenso wird die spezifische Brückenfunktion des Antifeminismus beleuchtet, der sich in extrem rechten Weltbildern genauso wiederfindet wie in konservativen Kreisen und der sogenannten Mitte der Gesellschaft.

Weiter Infos unter:https://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/2RR28/antifeminismus—was-ist-das-nicht?cHash=21578cc1f0f10ad985a769d338251075

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*TAGUNG: Das Gerücht über die Anderen – Verschränkungen von Antisemitismus, Rassismus gegen Rom*nja und Sint*ezze und Sozialchauvinismus*

Herbstschule mit Vorträgen, Werkstattbericht, Workshops und Exkursion

Datum: 28. Oktober 2022 10.00 – 20.00 Uhr
Ort: Goethe Institut Dresden, Königsbrücker Str. 84

Antisemitismus, Antiromaismus, der Rassismus gegenüber Rom*nja und Sint*ezze und Sozialchauvinismus scheinen auf den ersten Blick völlig unterschiedliche Ideologien zu sein. Die Abwertung und der offene Hass gegenüber Jüdinnen und Juden, Rom*nja und Sint*ezze, Armen und Menschen, die als abweichend stigmatisiert werden, führte in der Vergangenheit zu gewalttätigen Angriffen, Pogromen und der Verfolgung und Vernichtung in den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus.

Trotz all der Unterschiedlichkeit sind Antisemitismus, Antiromaismus und der Sozialchauvinismus mit dem Kapitalismus und seinem Arbeitsbegiff verwoben. ‚Juden‘ werden mit der abstrakten Seite des Kapitalismus, Macht und Weltverschwörung assoziiert. Der Antiromaismus hingegen identifiziert in den Rom*nja und Sint*ezze hauptsächlich Menschen, die durch ›Betteln‹ oder ›Stehlen‹ ihr Leben bestritten und keiner ›ehrlicher Arbeit‹ nachgängen.
 „Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen“ fasst die Haltung sozialchauvinistischer  Fürsorgepolitik in Vergangenheit und Gegenwart zusammen. Die Soziale Frage wird repressiv beantwortet und gesellschaftliche Auswirkungen wie Armut, Arbeitslosigkeit und Erkrankungen wird mit Disziplinierung, Ausgrenzung und Arbeitszwang begegnet. 

Mit dem Fokus einer Kritischen Theorie stellt die Tagung verschiedene Fragen.
 Was lässt sich aus der zusammenführenden Analyse von Antisemitismus, Antiromaismus und Sozialchauvinismus ableiten? Wie kann diesem Hass mit unterschiedlichen Gesichtern und dem ihr innewohnenden Verachtung solidarisch begegnet werden? Welche Transformationen und Neudefinitionen in „Arbeit, Aktivität und Wirtschaft“ braucht es? Die Herbstschule geht in ihrem Programm diesen Verbindungslinien und ihren Konsequenzen nach.

Weitere Infos und Anmeldung unter:https://weiterdenken.de/de/herbstschule

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