Details
Angesichts des Erstarkens der parlamentarischen Rechten, der drohenden Rückkehr der Baseballschlägerjahre und der gleichzeitigen Verrohung öffentlicher Debatten bürgerlicher Medien hat die Diskussion um Faschismus zugenommen. Was zeichnet Faschismus historisch aus? Taugt er als begriffliches Mittel zur theoretischen Analyse der gegenwärtigen Situation – oder als Vokabular politischer Kämpfe in der Gegenwart?
In diesen Diskussionen um die gegenwärtige Entwicklung populistisch-autoritärer Tendenzen tritt immer wieder die Überzeugung zutage, der Liberalismus stelle das Gegenteil zum Faschismus dar: bürgerliche Freiheit gegen autoritären Zwang. Der bürgerliche Antifaschismus besteht dementsprechend allein in der unbedingten Verteidigung der Errungenschaften des Liberalismus, wie Rechtsstaat und parlamentarische Demokratie, gegen die autoritären Tendenzen der Rechten. Dabei hat der Liberalismus selbst immer wieder seine autoritären Züge bewiesen. Insbesondere die Auseinandersetzung mit den historischen Konstellationen von Liberalismus und Faschismus zeigt die Nähe beider: ideologisch, theoretisch und realpolitisch.
Im Rahmen eines Tagesseminars möchten wir uns mit einer dieser historischen Konstellationen von Liberalismus und Faschismus ausgiebiger beschäftigen. An der Situation zum Ende der Weimarer Republik wird die Verwandtschaft von Liberalismus und Faschismus besonders sichtbar. Im Seminar wollen wir uns anhand von Texten Herbert Marcuses, Carl Schmitts und Ishay Landas gemeinsam ein Verständnis der historischen Verbindungslinien von Liberalismus und Faschismus erarbeiten. Zur Vorbereitung wird ein Reader der Texte bereitgestellt.
Anmeldung bis zum 10. Mai per Mail an: mail@translib.de
Link zur Veranstaltung: http://translib.de
Veranstaltende Gruppe: translib
Sprache des Events: deutsch
Eintritt: evtl. kleine Spende für Snacks & Kaffee
Kategorien: Keine Kategorien Diese Veranstaltung exportieren: