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Ein Workshop von Thomas Lassner (Philosoph, Leipzig) mit Günther Mailand (Mailand / Innenhof, Künstler, Leipzig)
Das Gerücht vom Ende der Kunst, wie die Philosophin Eva Geulen es formuliert, ist in etwa so alt wie die philosophische Disziplin, die sich mit der Kunst beschäftigt, selbst. Die Entstehung der Ästhetik als philosophische Betrachtungsweise der Kunst steht im Kontext der europäischen Aufklärung. Dass zur gleichen Zeit das Ende der Kunst thematisch wird, erscheint in diesem Zusammenhang als ein ihr immanentes Negationsphänomen. Ihre gegenwärtige Ausdifferenzierung in immer zahlreichere Genres, Stile und Schulen ist ein Zeichen hierfür. Auch ihre Angewohnheit, mit Traditionen zu brechen, wird immer wieder als ihr Ende interpretiert. In der zeitgenössischen Kunst ist die Auseinandersetzung mit marginalisierten Positionen wie etwa in postkolonialen oder feministischen Diskursen prägend, sodass sich hier unterschiedliche Brüche (Enden) zur gleichen Zeit vollziehen. Sollte man deswegen vielleicht eher von zahlreichen Enden der Kunst sprechen?
Im Workshop soll der Versuch unternommen werden, diese Frage anhand ausgewählter Texte der ästhetischen Theorie zu diskutieren. Es wird zudem die Möglichkeit geben, die aktuelle Ausstellung der HALLE 14, „How to look at…“ (bis 10. August 2025) zu erkunden. Diese präsentiert hauptsächlich malerische Positionen von 17 Künstlerinnen und Künstlern, deren Wirken eng mit Leipzig verknüpft ist. Auch der Malerei wurde in der Vergangenheit vielfach ihr Ende attestiert. Die ausgestellten Werke lassen alle ein Spiel mit dem Verhältnis von Figuration und Abstraktion erkennen und geben damit ein Beispiel dafür, wie die Kunst in Osteuropa sich nach dem Untergang der Sowjetunion entwickelt hat – auch ein Ende-Phänomen? An diesem Nachmittag wollen wir gemeinsam in die Lektüre einsteigen, diskutieren und betrachten. Es wird die Möglichkeit für Pausen geben.
Der Besuch der Ausstellung kostet 6 €, ermäßigt 3 €.
Anmeldung per Mail an: management@halle14.org
Sprache des Events: Deutsch
Eintritt: 6 €
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