Details
Mittwoch | 17:00 bis 19:30 Uhr
Die Regisseurinnen HELKE MISSELWITZ und GRIT LEMKE im Gespräch
“Für mich war wichtig, in dem Gebilde, aus dem ich komme, ICH zu sagen; wollte mitbestimmen, was ich zukünftig drehe.” (Helke Misselwitz)
HELKE MISSELWITZ gehört zu den bedeutendsten Regisseur:innen der DDR und drehte auch nach 1989 wichtige zeitkritische Filme; u.a. 1992 “Herzsprung” zu wachsendem Rechtsextremismus. Im Gespräch mit GRIT LEMKE, Autorin & Regisseurin der nachfolgenden Generation, erzählen sie von ihrem “So-Geworden-Sein”, den Herausforderungen im männlich dominierten Filmgeschäft, ihren Hoffnungen und dem, was sie als notwendig erachten in dieser Zeit.
Warum entstand der Film „Winter adé“? Dazu sagt die Regisseurin 2019: „Das Bild [von Frauen] in den Zeitungen oder im Fernsehen, das war ein völlig anderes als das, was ich wahrgenommen habe… Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, die sah ich nicht gespiegelt.“ Bis in die 1980er Jahre gab es im Filmbetrieb der DDR an wichtigen Positionen nur Männer. Helke Misselwitz gelang als einer der wenigen Regisseur:innen die Fortsetzung ihrer Filmarbeit im wiedervereinten Deutschland. Von 1997 bis 2014 lehrte sie als Professorin für Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg. Ihre Spielfilme liefen auf internationalen Festivals und wurden vielfach prämiert. 2016 erhielt sie den Ehrenpreis der deutschen Filmkritik. Seit 1991 Mitglied der Akademie der Künste, seit 2018 Stellvertretende Direktorin Sektion Film- und Medienkunst.
Das Gespräch wird geführt von GRIT LEMKE. Sie ist Regisseurin der nachfolgenden Generation, geb. 1965 in Spremberg; aufgewachsen in Hoyerswerda; Studium der Kulturwissenschaft, Ethnologie und Literatur in Leipzig, 1999 Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1991 arbeitet sie für Filmfestivals, langjährig für DOK Leipzig, bis 2017 dort Leiterin des Filmprogramms. Beim FilmFestival Cottbus bis 2022 Leitung der deutsch-sorbischen Sektion „Heimat | Domownja | Domizna“. Ihre Arbeiten u.a.2019 „Gundermann Revier“ (Kinodokumentarfilm, Regie). Grimme Preis Nominierung; 2021 „Kinder von Hoy. Freiheit, Glück und Terror“ (Dokumentarischer Roman). Hans-Fallada-Preis 2024, 2023 „Bei uns hei uns heißt sie Hanka/Pla nas gronje jej Hanka/Pola nas rěka wona Hanka“ (Kinodokumentarfilm, Regie)
Eintritt nach Selbsteinschätzung
Link zur Veranstaltung: https://www.frauenkultur-leipzig.de/programm/
Kategorien: Diese Veranstaltung exportieren: