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„Faschismus“ – das Wort kam nach dem Ersten Weltkrieg als Selbstbezeichnung einer Strömung der extremen Rechten in Italien auf. Schnell wurde es zum (nicht nur) von Linken ziemlich wahllos eingesetzten Kampfbegriff. Aber es gibt auch eine seit mehr als 100 Jahren andauernde Entwicklung von gesellschaftskritischen Faschismustheorien, die sich mit Definition und Ursachenforschung beschäftigen: Welche Wesensmerkmale machen den Faschismus als besondere Form politischer Ideologie, Bewegung, Praxis und Herrschaft in der weltweiten kapitalistischen Moderne aus? Wieso entsteht Faschismus in einer bestimmten Phase des Kapitalismus? Wie und warum kann er zur Massenbewegung werden oder sogar an die Staatsmacht kommen?
Im Tagesseminar reflektieren die Teilnehmenden ihre eigene Verwendung von Begriffen, lernen Grundgedanken verschiedener Faschismustheorien kennen und diskutieren deren Anwendbarkeit auf die heutige gesellschaftliche Krisendynamik von autoritärer Formierung und Militarisierung.
Zum Referenten: Mathias Wörsching ist Antifaschist, Historiker und Politologe aus Berlin, betreibt die Internetseite faschismustheorie.de und hat 2020 (unter Mitarbeit von Fabian Kunow) das Buch „Faschismustheorien. Überblick und Einführung.“ in der Reihe theorie.org des Schmetterling-Verlags veröffentlicht. Im Frühjahr 2024 erschien der von ihm zusammen mit Alexander Häusler verfasste Beitrag „Faschismus: Begriff, Geschichte, Forschung“ für das „Handbuch Rechtsextremismus“.
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Eine Veranstaltung im Rahmen der Antifa-Wochen
Link zur Veranstaltung: https://www.alea-le.org/event/faschismusbegriff-und-faschismustheorien-tagesseminar-mit-mathias-worshing/
Veranstaltende Gruppe: adi
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