Details
Die Veranstaltung findet auf englisch statt
Mit Paul Thomas (Nama Traditional Leaders Association)
Eine Veranstaltung von attac, dem Konzeptwerk Neue Ökonomie und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
Die Wende zu erneuerbaren Energien in Deutschland geht (schleppend) voran – doch die Technologien, auf die gesetzt wird, treten weiterhin in veraltete, koloniale Fußstapfen. Welche Kontinuitäten kolonialer Ausbeutung zeigen sich in der heutigen Energiepolitik?
Mit dieser Frage wollen wir uns auseinandersetzen. Gemeinsam mit Paul Thomas von der Nama Traditional Leaders Association aus Namibia diskutieren wir über das geplante Wasserstoffprojekt „Hyphen“ in Namibia, die Auswirkungen vor Ort und die Notwendigkeit von Reparationszahlungen.
Namibia spielt eine zentrale Rolle in den Wasserstoffstrategien Deutschlands und der EU. Während die namibische Regierung darin Chancen für wirtschaftliche Entwicklung und neue Arbeitsplätze sieht, gibt es erhebliche Kritik: Die Stimmen der lokalen Bevölkerung werden nicht gehört, die Energie ist ausschließlich für den Export in den Globalen Norden vorgesehen, und die geplanten Anlagen bedrohen empfindliche Ökosysteme.
Besonders problematisch angesichts der europäischen Kolonialgeschichte ist der geplante Ausbau des Hafens von Lüderitz: Durch das Wasserstoffprojekt gerät Shark Island in Gefahr – jener Ort, an dem während der deutschen Kolonialherrschaft ein Konzentrationslager stand und an den Genozid an den Nama und Ovaherero erinnert. Hier überlagern sich aktuelle Energiepolitik und nicht aufgearbeitete Kolonialgeschichte in bedrückender Weise.
Über diese Entwicklungen möchten wir ins Gespräch kommen. Paul Thomas berichtet über die Auswirkungen vor Ort, über die Stimmen, die bislang übergangen werden, und darüber, warum symbolische und materielle Reparationen seitens Deutschlands längst überfällig sind.
Wir laden euch herzlich ein, gemeinsam mit unseren internationalen Gästen über grüne Scheinlösungen, koloniale Aufarbeitung und globale Solidarität entlang der Lieferketten zu diskutieren.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Link zur Veranstaltung: https://sachsen.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/L51R6/gruener-wasserstoff-in-kolonialer-tradition
Veranstaltende Gruppe: Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
Sprache des Events: englisch
Eintritt: frei
Kategorien: Diese Veranstaltung exportieren: