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Auf die Frage, ob sie sich als Mensch identifiziert, antwortet eine Frauenstimme aus dem Off: „Ich bin zum Teil Mensch, das erkenne ich an, aber ich bin kein vollständiger Mensch.” SIRENS CALL begleitet die Geschichte der nicht-binären Protagonist*in Una aus Oregon (USA) und reichert diese mit fiktiven Elementen an. Una identifiziert sich als „Mersona“ – eine Mischung aus Mensch und Meerjungfrau. Geboren als solche, kehrt sie in menschlicher Gestalt auf die Erde zurück.
In einer von Entfremdung und Konsumdenken geprägten Gesellschaft fühlt sie sich jedoch fremd und isoliert. Ihre Suche nach gleichgesinnten Meermenschen in den USA bleibt erfolglos. Stattdessen trifft sie auf verkleidete Meerjungfrauen, die nationalistisch-konservative Hymnen singen und sich in den objektivierenden Blicken des Publikums gefallen.
Frustriert und körperlich zunehmend erschöpft, kämpft Una mit der erdrückenden Hitze, Trockenheit und der vergifteten Luft der Erde. Am Ende ihrer Kräfte erhält sie unerwartet eine Nachricht von einem unbekannten Tramper. Diese führt sie zu Moth, einem nicht-binären Teenager, mit dem sie zum ersten Mal eine echte Verbindung aufbauen kann. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach anderen Mersonas und verfolgen die Vision eines solidarischen Lebens nach ihren eigenen Werten.
In der hybriden Arbeitsweise verwebt das Künstler*innenduo Gossing/Siekmann das Dokumentarische mit fiktiven Elementen und reflektiert Themen wie fluide Körperzuschreibungen, Trauma und utopische Zukunftsvisionen von einer Gesellschaft, die von Klimawandel, Isolation und Spaltung geprägt ist. SIRENS CALL ist ein hypnotisches Road Movie, das mit seinen atmosphärischen Bild- und Soundwelten tief berührt und lange nachhallt.
ENG: When asked if she identifies as human, a woman’s voice off-screen replies: “I’m part human, I recognise that, but I’m not full.” SIRENS CALL accompanies the story of non-binary protagonist Una from Oregon (USA) and enriches it with fictional elements. Una identifies as “Mersona” – a hybrid between human and mermaid. Born as such, she returns to Earth in human form. However, in a society characterised by alienation and consumerism, she feels strange and isolated. Her search for like-minded merfolk in the USA is not successful. Instead, she encounters mermaids in disguise who perform nationalistic-conservative hymns and revel in the objectifying gaze of the audience.
Frustrated and increasingly physically exhausted, Una struggles with the debilitating heat, dryness and polluted air on Earth. At her wit’s end, Una suddenly receives a message from an unknown hitchhiker. This leads her to Moth, a non-binary teenager with whom she is able to form a genuine connection for the first time. Together, the two set out in search of other Mersonas and pursue the vision of a life of solidarity based on their own values. (English with German subtitles)
In their hybrid approach, the artist duo Gossing/Siekmann interweave documentary and fictional elements, reflecting on themes such as fluid physical attributions, trauma and utopian visions of the future in a society marked by climate change, isolation and division. SIRENS CALL is a hypnotic road movie that deeply moves and lingers long after viewing with its atmospheric imagery and soundscapes.
Text: Paradoks
Stills © Gossing Sieckmann / filmfaust / Kochmann
Link zur Veranstaltung: https://cinematheque-leipzig.de/programm/filme/siren-calls/
Veranstaltende Gruppe: Cinémathèque Leipzig e.V.
Sprache des Events: Englisch, Deutsch
Eintritt: 3,50-7,50
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