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Emanzipatorischer Mutter*Tag – politisch, solidarisch, queerfeministisch.
Die Mütter*vernetzungsgruppe in Leipzig veranstaltet am 11. Mai 2025 einen feministischen Mutter*tag im Rabet. Die Veranstaltung beginnt mit einem Mitbring-Brunch für Mütter* um 10:30. Im Rahmen von szenischen Lesungen und Redebeiträgen wird eine politische, feministische und solidarische Perspektive auf Mutter*schaft in den Fokus gestellt und dabei Raum für diverse Perspektiven zum Thema Fürsorgearbeit (für Kinder) geschaffen. Die Veranstaltung soll gegen 13:30 Uhr abklingen. Alle Menschen in Leipzig, die sich als Mütter* verstehen oder von der Thematik angesprochen fühlen, werden dazu eingeladen sich an diesem Tag zu begegnen, auszutauschen, zu vernetzen und Banden zu bilden.
❗ Emanzipatorischer Mutter*Tag
📅 11.05.2025
🕥 10:30-13:30 Uhr
📌 Im Rabet (auf der Wiese vor OFT/Jugendzentrum)
🍞 Mit Mitbringbrunch, Redebeiträgen, Austausch, Vernetzung, Lesungen und Musik
Bitte bringt Besteck, Geschirr, Becher und Demoschilder mit!
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Als Mütter*Vernetzungs-Gruppe stehen wir für gelebte Solidarität unter Müttern* und nehmen den Mutter*tag zum Anlass, uns diesen Tag selbstbestimmt zurückzuerobern. Wir lassen uns nicht auf Klischees, Blumensträuße und leere Dankesworte reduzieren – wir machen den Mutter*tag zu unserem queerfeministischen Aktionstag! Wir zeigen: Mütter* bestimmen selbst, wie Mutter*tag aussieht, und kämpfen gemeinsam für Sichtbarkeit, Anerkennung und Gerechtigkeit.
Mutterschaft* ist vielfältig und schließt alle ein, die Fürsorgearbeit leisten – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, körperlichen und geistigen Fähigkeiten oder Familienform. Mütter sind hetero, lesbisch, bi, trans*, inter*, nicht-binär, queer, endo-cis. Mütter sind weiß, migrantisch, BIPoC. Manche Mütter haben Behinderungen, manche nicht. Wir lassen uns nicht in enge Rollen pressen und fordern Respekt für alle Lebensentwürfe.
Mutterschaft* lebt sich nicht wie ein romantisiertes Ideal, sondern ist oft mit enormen Belastungen verbunden: Sie kann arm machen, ausbrennen lassen und isolieren. Die gesellschaftliche Erwartung, als Mutter* immer glücklich, geduldig, gebend, verfügbar und dankbar zu sein, ist eine Zumutung – und wer daran scheitert oder keine traditionelle Mutterschaft* leben will, wird schnell als schlechte Mutter* abgestempelt und gemaßregelt. Wir sagen: Schluss damit! Wir holen unsere Erfahrungen aus dem Schatten, machen sie hör- und sichtbar und wollen ermutigen gemeinsam mit anderen Müttern*, unsere Realität aussprechen und uns verbünden.
Nicht Mutterschaft* selbst ist das Problem, sondern die patriarchalen und misogynen kapitalistischen Strukturen, die Fürsorgearbeit systematisch abwerten, unsichtbar machen und ausbeuten. Diese Geringschätzung ist Ausdruck von Misogynie und sichert bestehende Machtverhältnisse. Durch die Verdrängung der Verantwortung und der dazugehörigen Arbeit ins Private bleibt das Sprichwort „Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen“ eine Binsenweisheit. Wir fordern deshalb ein Ende der Ausbeutung von Fürsorgearbeit und eine echte gesellschaftliche Anerkennung und Verantwortungsübernahme jenseits symbolischer Gesten.
Mutterschaft* ist für uns ein Ort der Kraft, des Widerstands und der Veränderung. Wir machen unser Potenzial sichtbar und nutzen es, um gemeinsam für unsere Rechte und für eine solidarische, fürsorgliche, vielfältige und gerechte Gesellschaft zu kämpfen.
Mütter* erheben die Stimme – am Mutter*tag und an jedem anderen Tag!
* Das Sternchen bei Mutter* macht auf die gesellschaftliche Konstruiertheit der Mutterrolle aufmerksam. Wir verstehen unter dem Begriff „Mutter*“ all diejenigen, die eine wichtige, nicht-cis-männliche Bezugsperson von Kindern sind oder waren. Diese Benutzung ist ein Zwischenstand im gesellschaftlichen Diskurs um Geschlecht und Elternschaft und offen für zukünftige Veränderungen.
Veranstaltende Gruppe: Mütter*Vernetzung Ost
Sprache des Events: deutsch
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