FURIA Newsletter September 2023

Liebe Projekte, Initiativen und Aktive,

ein bisschen zu spät kommt hier die September-Ausgabe des FURIA-Newsletters! FURIA steht dabei für feministisches Umland – Rechts ins Abseits!!! Außerdem gibt es uns auf Instagram: @furia_newsletter.

Es sind mal wieder super viele spannende, interessante und wichtige Veranstaltungen zusammengekommen. Wir freuen uns über Hinweise für den nächsten Monat: alles an Aktions- und Polit-Ideen, Veranstaltungsformaten, Organisierung und Unterstützungsangeboten – wie gehabt an der Schnittstelle von (Queer-)Feminismus und aktiv gegen Rechts.

Inspirierende und kraftvolle Einblicke und Veranstaltungen

wünscht euch, mit solidarischen Grüßen,

die FURIA Crew

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SPECIALS

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*Audiowalk zur Verfolgung und Vernichtung der Romn*ja und Sint*ezze während des Nationalsozialismus in Dresden und die Diskriminierung bis heute*

Dieser Stadtrundgang zum Hören erinnert an die Verfolgung und Vernichtung der Rom*nja und Sint*ezze während des Nationalsozialismus und des 2. Weltkriegs in Europa. Mehr als 500.000 Rom*nja und Sint*ezze wurden während des Nationalsozialismus ermordet. Sie wurden im Alltag verfolgt und mussten Zwangsarbeit in Lagern und Fabriken leisten. Viele fielen der alltäglichen Gewalt, dem Hunger und Krankheiten zum Opfer. Sie wurden Opfer einer rassistischen Verfolgungspolitik, die für viele mit dem Mord in den Vernichtungslagern endete.

Dieses Verbrechen hat sich auch in Dresdens Stadtgeschichte eingeschrieben. Der Audiowalk ist der Anfang einer Spurensuche zur Verfolgung und den Widerständen von Rom*nja und Sint*ezze zwischen 1933 und 1945.

Online abzurufen unter:

https://www.weiterdenken.de/de/spurensuche

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*Ausstellung: ZWISCHEN ERFOLG UND VERFOLGUNG – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach*

10.08 – 09.09.2023 | Bahnhofsvorplatz Chemnitz

In einer großformatigen skulpturalen Präsentation im öffentlichen Raum würdigt die Ausstellung den großen Verdienst jüdischer Sportler*innen für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.

Ausführliches Programm: https://heimspiel-chemnitz.de/

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VERANSTALTUNGEN (ONLINE&OFFLINE)

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*Kino: Nelly&Nadine*

*05.09.23 | 20:00 | Saal, Alter Gasometer, Kleine Biergasse, Zwickau, 08056*

Nelly & Nadine ist die unglaubliche Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich am Heiligabend 1944 ineinander verlieben – mitten im Schrecken der Kriegslager im KZ Ravensbrück. Doch nach zwei Monaten werden sie getrennt, als Nelly in ein anderes Lager verlegt wird. Als sie gegen Ende des Krieges befreit werden, schaffen sie es, sich wieder zu vereinen und beschließen, ein gemeinsames Leben aufbauen. Jetzt hat sich Nellys Enkelin Sylvie entschieden, Nellys und Nadines verborgenes Privatarchiv zu öffnen und sie entdeckt ihre bemerkenswerte Geschichte. Darunter Fotos, Liebesbriefe und Filmrollen. Eine bemerkenswerte Geschichte über Kriegsleiden, Mysterien, Liebe gegen alle Widerstände und die Heilkraft der Musik.

Eintritt: 4€

Mehr Informationen unter: https://www.zwickauer-demokratie-buendnis.de/veranstaltung/nelly-nadine/

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*Diskussionsveranstaltung: Was ist Faschismus? Zur Aktualität der faschistischen Gefahr und wie wir sie stoppen können*

7.09.2023 | 18:00 Uhr | Open Space (hinter Karl-Marx-Monument), Chemnitz

Die AfD führend in Wahlumfragen, immer wieder rassistische Angriffe auf Geflüchtete, People of Colour, Andersdenkende und Journalist:innen, Hunderte rechte Demonstrationen im Wochentakt, Neonazis und Rassist:innen, die nahezu unwidersprochen wöchentlich aufmarschieren und rassistische, queerfeindliche, antisemitische und islamfeindliche Hetze verbreiten, begleitet von sogenannten besorgten Bürger:innen, die nicht nur trotz, sondern wegen deren Positionen mit ihnen marschieren – und der gesellschaftliche Aufschrei fehlt, die Gefahr wird unterschätzt oder verharmlost, antifaschistischer Widerstand bleibt marginal.

Die Veranstaltung wir organisiert von Solidarisches Chemnitz e.V. in Kooperation mit AgR Chemnitz und will angesichts der Gefahr des Wiedererstarkens des Faschismus der Normalisierung und Gewöhnung entgegentreten und mit euch gemeinsam Parallelen zum historischen Faschismus/Nationalsozialismus ziehen.

Mehr Informationen unter: https://www.agr-chemnitz.de/2023/09/01/was-ist-faschismus-zur-aktualitaet-der-faschistischen-gefahr-und-wie-wir-sie-stoppen-koennen/

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*Demonstration: CSDöbeln – Tolerant im Hinterland*

09.09.2023| 14:00-16:00| Hauptbahnhof Döbeln

Lesben, Schwule, Bisexuelle, asexuelle oder aromantische, trans- und intergeschlechtliche, nichtbinäre und queere Menschen (LSBTIANQ*) in Döbeln und Mittelsachsen erleben Diskriminierungen, Stigmatisierungen und Pathologisierungen aufgrund ihrer individuellen Lebensrealitäten. Auch der zweite CSD in Döbeln setzt ein deutliches Zeichen für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Landkreis und zeigt: LSBTIANQ* leben hier und wollen endlich angstfrei sichtbar sein!

Der CSD Döbeln 2023 wird von der Queeren Gruppe Döbeln in Zusammenarbeit mit dem Projekt WerkStadt organisiert.

Mehr Informationen: https://treibhaus-doebeln.de/event/csdoebeln-tolerant-im-hinterland/

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*Stadtrundgang: Spurensuche – Das ehemalige Fritz-Heckert-Gebiet und der NSU-Komplex*

17.09.2023 | 15:00 -17:15 | Chemnitz, Treffpunkt bei Anmeldung

Der Rundgang widmet sich der architektonischen, sozialen und politischen Geschichte des Gebiets. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf dem Stadtteil als Wohnort, Vernetzungsraum und Tatort des NSU. Dabei werden die konkreten Orte aufgesucht, an denen das NSU-Netzwerk gelebt und Verbrechen begangen hat. Gemeinsam mit den Teilnehmenden nähern wir uns den Fragen, wie das NSU-Netzwerk in Chemnitz verankert war, wie eine lokale Aufarbeitung aussehen kann und welche Formen des Erinnerns an die Opfer des NSU in Chemnitz möglich sind.

Mehr Informationen unter: https://offener-prozess.de/oeffentliche-critical-walks-am-17-september-und-am-28-oktober/

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*Lesung: Postmigrantische Störung & Friend – Es lesen Vân Anh Bach, Maria Bujanov, Yasemin Said. Moderation: Irina Nekrasov*

17.09.2023 | 18:30-21:30 | Café Courage, Bahnhofstraße 56, Döbeln

PMS – Postmigrantische Störung ist ein Autor*innenkollektiv, das sich 2018 in Leipzig gegründet hat. Gemeinsame Aktivitäten des Kollektivs sind: schreiben, lesen, essen und Emo-Runden. Die erste Anthologie erschien 2019, gefolgt von einem weiteren Sammelband 2022. Wir freuen uns Vân Anh Bach, Maria Bujanov und Irina Nekrasov von PMS auf der Bühne begrüßen zu dürfen. Als weitere Autorin haben sie Yasemin Said eingeladen. Sie hat die letzten Jahre im Dokumentarfilmbereich als freie Autorin und Regisseurin gearbeitet. Mittlerweile ist Yasemin Said im Bereich der sogenannten Integrationsarbeit angekommen. Das sind viele Wände, gegen die man fährt und genau hier merkt sie, was ihr am wichtigsten ist, und das überall – sich mit Leuten zusammenschließen und gemeinsam kämpfen. Die Stärke von Gemeinschaft ist unschlagbar.

Mehr Informationen unter: https://treibhaus-doebeln.de/event/postmigrantischen-lesebuehne/

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*Online – Forschungsbericht und Diskussionsrunde: Intersektionale Diskriminierung von geflüchteten Rom*nja aus der Ukraine in Ungarn*

21.09.2023 | 17.30 – 19.30 Uhr

Seit der russischen Invasion auf die Ukraine sahen sich zahlreiche Ukrainier*innen gezwungen, ihr Land zu verlassen. Unter ihnen flohen an die 100.000 Rom*nja. Monitoring-Berichte zeigen auf, dass neben der Herausforderung der Flucht, viele Rom*nja auf Diskriminierungen und eine fehlende Akzeptanz als Geflüchtete stoßen. Alle Geflüchteten sind vulnerabel. Romnja (weibliche Form für Frauen) aus der Ukraine sind dreifach diskriminiert: Als Frauen, als Geflüchtete und als Betroffene von Rassismus – dem Antiromaismus. Bei der Veranstaltung werden die Forschungsergebnisse einer Forschungsreise der FU Berlin und Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen vorgestellt. Anschließend werden Vertreter*innen lokaler und internationaler NGOs einen Einblick geben: RomaVersitas, border-monitoring und Association of Roma women “Voice of Romni”. Sie sprechen über die derzeitige Situation in Bezug auf Diskriminierung gegenüber Rom*nja aus der Ukraine in Ungarn.

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache stattfinden.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://calendar.boell.de/de/event/intersektionale-diskriminierung-von-weiblichen-romnja-aus-der-ukraine-ungarn

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*Sensibilisierungsworkshop zum Thema Rassismus für weiß positionierte Menschen*

22.09.23 | 09:00-16:00 Uhr | Umweltzentrum Chemnitz, Henriettenstraße 5, 09112 Chemnitz

Das Bündnis gegen Rassismus und die LAG pokubi laden in dem Workshop zur kritischen Auseinandersetzung mit den historischen, sowie politischen Dimensionen von Rassismus ein. Dabei wird auch die persönliche Reflexion über eigene Privilegien und deren Auswirkungen einen wichtigen Platz einnehmen. In dem Workshop wird Rassismus als ein Machtverhältnis sichtbar gemacht, das auf struktureller, institutioneller und individueller Ebene in alle Bereiche der Gesellschaft hineinwirkt und in das jede Person verstrickt ist – allerdings in unterschiedlicher Weise.

Das Seminar richtet sich inhaltlich an weiße Akteur*innen, die ihr Wissen und Handeln gegen Rassismus hinterfragen möchten und setzt die Bereitschaft zur Reflexion voraus.

Weitere Informationen unter: https://www.pokubi-sachsen.de/angebote/blickpunkt-rassismus-am-22-september-in-chemnitz

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*Vernetzungstreffen: „Partizipative Erschließung von Stätten von NS-Zwangsarbeit in Sachsen“*

23.09.2023 | 10:00 Uhr |Festung Königstein

Gemeinsam mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen und der Festung Königstein gGmbH laden wir zum 2. Vernetzungstreffen auf die Festung Königstein ein.

Der geographische Raum zwischen Pirna und Bad Schandau bildete in den Jahren 1944/45 ein Schwerpunktgebiet der Untertageverlagerung der Treibstoffindustrie. Damit verbunden war der massive Einsatz von Zwangsarbeiter:innen. Der Bau von Industrieanlagen und Stollen forderte hunderte von Todesopfern. Die Lager und Baustellen bildeten eine Topographie der NS-Zwangsarbeit, deren Überreste noch heute sichtbar sind.

Anhand der Vorstellung von zwei Projekten und einer Exkursion sollen in diesem Jahr Perspektiven entwickelt werden, wie Stätten der NS-Zwangsarbeit dokumentiert, erhalten und für eine regionale Erinnerungsarbeit erschlossen werden können.

Weitere Informationen unter: slag-aus-ns.de/termine/vernetzungstreffen/

Anmeldungen sind bis zum 11.09.2023 per E-Mail möglich: veranstaltungen@stsg.de

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*Theater: Die Koscher-Maschine // Eine Puppen-Science-Fiction von dem Jüdischen Puppentheater bubales*

23.09.2023 | 14:30-16:00 | Café Courage, Bahnhofstraße 56, Döbeln

Schweine sind nicht koscher? Aber was ist koscher? Auf dem Kinderbauernhof bricht Chaos aus. Das Schweinchen Babett ist in Shlomos selbstgebaute Koscher-Maschine geschlüpft. Mit niedlichen Tieren und lustigen Songs zeigen uns die bubales-Theater-Puppen welche Bedeutung Tiere in der jüdischen Kultur haben. Das humorlose Schaf Mendel bringt es auf den Punkt: „Die Welt ist voll mit netten Tieren! Nicht alle muss man gleich frittieren.“

Mehr Informationen unter: https://treibhaus-doebeln.de/event/die-koscher-maschine/

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*Stadtrundgang „Jüdisches Leben in Pirna“*

26.09.2023 | 17:00-18:00| Kulturkiste Pirna – Schössergasse 3

Weitere Informationen unter: https://akubiz.de/termine/284-stadtrundgang-j%C3%BCdisches-leben-in-pirna/2023-09-26-17-00

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*Lesung: Die stille Gewalt – wie der Staat Frauen allein lässt, Asha Hedayati*

27.09.2023 | 19:00-20:30 | Coswig, Radebeul

Gewalt gegen Frauen ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, sie hat sich in den letzten Jahren noch einmal deutlich verschärft. Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrer Partnerschaft betroffen; mit großer Sicherheit haben wir alle im Bekannten- und Freundeskreis sowohl Betroffene als auch Täterinnen und Täter. Asha Hedayati ist Anwältin für Familienrecht und macht immer wieder die Erfahrung, dass die staatlichen Strukturen Frauen nicht nur unzureichend vor Gewalt schützen, sondern sogar selbst Teil eines gewaltvollen Systems sind. Partnerschaftsgewalt ist wie ein blinder Fleck bei Familiengerichten, Polizei und Jugendämtern, in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren. Hedayati beschreibt in ihrem Buch, wie diese Praxis funktioniert, die die betroffenen Frauen alleinlässt, und zeigt auf, was sich ändern muss, damit die zuständigen Institutionen wirklich den Schutz bieten, den sie leisten sollten.

Mehr Informationen unter: https://www.genderkalender.de/veranstaltungen/lesung-und-gespraech/

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*Ideenkongress 2023*

27.09-29.09.2023 | Wirkbau Chemnitz

Was bewegt Kultur in ländlichen Räumen? Bundesweit geben Menschen mit ihren Initiativen und Projekten Antworten auf diese Frage – mit guten Ideen und überzeugenden Ansätzen. Diese möchten wir als Programm der Kulturstiftung des Bundes beim zweiten TRAFO-Ideenkongress zu Kultur, Alltag und Politik in ländlichen Räumen in den Fokus rücken und laden Sie herzlich vom 27. bis 29. September 2023 nach Chemnitz ein.

Mehr Informationen unter: https://www.trafo-programm.de/3977_ideenkongress-2023

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*Historischer Stadtrundgang der AG Geschichte: „Zwangsmigration unterm Hakenkreuz – Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter*innen während des 2. Weltkrieges in Döbeln”*

01.10.2023 | 13:00-15:00 | Café Courage, Bahnhofstraße 56, Döbeln

Der historische Stadtrundgang der AG Geschichte des Treibhaus e.V. befasst sich diesmal schwerpunktmäßig mit der Zwangsmigration von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen. Immerhin lebten von 1942 – 1945 knapp 2000 Menschen mit unterschiedlichsten Nationalitäten zwischen den Döbelner*innen. Pol*innen, Russ*innen, Ukrainer*innen, Franzos*innen, Belgier*innen, Amerikaner*innen, Brit*innen, Serb*innen und Tschechen*innen bildeten fast 10 Prozent der städtischen Bevölkerung. Dabei wurden nicht alle „Arbeitskräfte“ kasernenartig untergebracht, sondern waren über das gesamte Stadtbild verteilt. Grund genug uns auf die Spuren dieser „Migrant*innen“ zu machen und die Geschichten weiter zu tragen.

Weitere Informationen unter: https://treibhaus-doebeln.de/event/historischer-stadtrundgang-der-ag-geschichte-zwangsmigration-unterm-hakenkreuz-kriegsgefangene-und-zwangsarbeiterinnen-waehrend-des-2-weltkrieges-in-doebeln/